Gesättigt von dem Großartigen Essen nutze ich schnell die Mittagspause um meine Eindrücke der ersten Session fest zu halten. Diese ging um dominantes Redeverhalten und ich saß in der Gruppe, die von Magda (@Riotmango) und Joke (@laufmoos) toll geleitet wurde. Wir sprachen in einer ausbalancierten Redeliste, in der Redner*innen nach Anzahl ihrer Redebeiträge reglementiert wurden und die von Nadine (@nlantzsch)

Wir begannen damit, dass wir ein Brainstorming zu dem Thema machten (siehe das angehängte Bild von @deBaer bzw. das Protokoll) und die einzelnen Punkte nach lauten und leisen Strategien von der Session-Leitung vorgelesen wurden. Die Diskussion begann damit, dass viele der angesprochenen Strategien auch zu Selbstschutzzwecken eingesetzt werden bzw. kontextabhängig dominant oder nicht dominant wirken können.

Brainstorming

Brainstorming

Die Diskussion drehte sich um verschiedene Punkte gleichzeitig, welches von mir durchaus als anstrengend empfand aber bei der Gruppengröße – wir waren schätzungsweise 30 Leute – wohl leider nicht zu vermeiden ist.

Es wurde öfters angesprochen, dass dieses Redeverhalten in gewissen Kontexten durchaus zielführend sein kann, allerdings nicht wirklich diskutiert. Des weiteren gingen wir etwas intensiver über antrainiertes Redeverhalten durch Schule (die Stillen werden abgestraft) und generelle Sozialisation ein, welches Richtung Critical Whiteness ging.

Für mich persönlich wirklich erleuchtend war allerdings die Situation, die sich kurz im Anschluss an einem Redebeitrag von mir ereignete. In diesem hatte ich die Frage in dem Raum gestellt, was mensch denn machen könne, wenn mensch sich dessen bewusst wird, dass gerade eine dominante Redeposition eingenommen wird. Magda nutzte diesen als Beispiel, weil es sie stark an ihr eigenes Verhalten erinnerte und um zu den Strategien gegen dominantes Redeverhalten über zu leiten. Ich möchte hier noch mal kurz fest halten, dass dies auch vollkommen ok ist, nur falls sich eine*r von euch an dieser Stelle gewundert hatte.

In den darauf folgenden Redebeiträgen wurde darauf eingegangen, dass die Gruppe es für wünschenswert empfand, solches Verhalten auch sofort zu reflektieren. Für mich persönlich war es in dem Rahmen dieser Diskussionen möglich zu erkennen, dass diese Situationen wahrscheinlich durch meine Art der Präsentation der Redebeiträge als Faktenlage provoziere. Deshalb war diese Session ein großer Gewinn für mich.

Wir wurden dann leider durch die Mittagspause abgebrochen aber für mich war das schon mal ein super Start in das Gendercamp und ich freue mich auf die weiteren Sessions! :D