Heute habe ich einen drei Jahre alten Text ausgebudelt, enjoy!

Diskutiert Mensch heutzutage über seine Utopie/seiner Kritik am Vorherrschenden System, so begegnet Mensch immer wieder dem vorherrschenden „Dogmatismus der Demokratie“, wie ich es gerne nennen möchte. Nämlich der Überzeugung, das unsere repräsentative Demokratie das beste System wäre, das wir je hatten & obendrein auch das beste System, welches jemals möglich wäre, darstellt. Selbiges folgt für unsere soziale Marktwirtschaft, die meist als mit der Demokratie innig vereint und demokratisch empfunden wird, auf dem Fuße.

Die Diskussion friert meist kurz danach ein, da sämtliche Vorschläge meinerseits die, quasi als Wegbereiter für neues Denken, noch auf der Marktwirtschaft basieren (garantiertes Grundeinkommen z.B.) als „unrealistisch“ abgewiegelt werden & die Idee, sich des Geldes zu entledigen, wird sogar als zivilisatorischer Rückschritt in den Tauschhandel interpretiert.

Doch kann der Irrglauben, die diesem Dogmatismus inne wohnt, leicht aufgezeigt werden:

  • Zum 1. Teil „Demokratie ist das beste was die Menschheit je hatte“: So gab es zum Beispiel, sogar noch im letzten Jahrhundert, einige Räterepubliken. Mit ihren dem Wähler verpflichteten Räten & selbstorganisierenden Produktionskommunen stellt dies für mich eine weit „bessere“ Gesellschaftsform dar, als unsere momentane „Demokratie“. Leider wurden diese Beispiele für ein besseres System alle recht bald gewaltsam nieder geschlagen. Doch daraus (in einem evolutionären Ansatz) jetzt zu folgern das es ja kein besseres System darstellt, da es ansonsten ja noch existent wäre, ist grob fahrlässig. Es wäre so als würde ich sagen das mein (imaginärer) Golf2 das schönste Auto im Dorf ist, da ich alle schöneren zu klump hab‘ hauen lassen.
  • Zum 2. Teil „Demokratie stellt das beste System dar, welches jemals unter Menschen möglich ist“: Nun, sofern sich diese Aussage auf das erörtern, diskutieren & abstimmen in einem theoretischen demokratischen Entscheidungsprozess bezieht, kann ich mir dieses durchaus vorstellen (ich möchte mir nicht anmaßen abzuschätzen inwieweit unsere Möglichkeiten begrenzt sind). Doch wenn wir betrachten was uns heutzutage als Demokratie „verkauft“ wird, möchte ich dieser Aussage entschieden widersprechen. De Facto stellt dieses System, in dem wir leben, eine Oligarchie einer reichen Schicht dar, welche – mit Hilfe selbst gesetzter Vorgaben – den Rahmen für die offensichtliche Politik ziehen. Die breite Masse wird mithilfe der Medien das Dogma des Systems und das Allheilmittel Konsum eingepflanzt. Menschen die wirklich etwas ändern wollen in Programmen wie Agenda21 gebunden, auf das sie nach einigen Jahren brotlosen Engagements verzweifelt aufgeben. Das diese Maschinerie nicht das bestmögliche darstellt leuchtet schon bei einfachen Kriterien wie Mitbestimmung oder der Verteilung der Reichtümer ein, das sie sich aufgrund eben skizzierter Gegebenheiten enorm stark etabliert hat & schwer aus dem Denken der Menschen zu verbannen sein wird, leider auch.

Wenn wir also versuchen zu verstehen warum „Demokratie“ das beste ist, kommt heraus: Es ist diejenige Gesellschaftsform, welche sich am aggressivsten durchsetzt(e) (wessen Truppen stürmten die Münchener Räterepublik?) & demnach, da die Geschichte von den Siegern geschrieben wird, am besten in dem Denkstrukturen der Menschen festgesetzt hat.